Julia Fischer – Presse

PRESSE

„Bereits in der Einleitung erzeugte Dirigent Michael Sanderling eine kraftvoll sich steigernde Stimmung […] und eröffnete so eine Bühne, auf der Julia Fischer den Violinpart anwachsend und strahlend entfalten konnte. Ihre Bewegung zwischen feinsinnigem Klang und energischem, aber nie ausgestelltem Spiel bestimmte die drei Sätze ebenso, wie ihr nie abreißender Kontakt mit dem Orchester. Das Andante enthielt bei allem elegischen Ton nirgends Schwermut, sondern als Gegenpol etwas fast Launiges und der an Formen und Ausdruck überbordende Finalsatz durch die Übereinstimmung in Gestus und Betonung zwischen Solo und Orchester eine erstaunlich in die Tiefe reichende Kraft. Fischer und Sanderling kultivierten diesen aus Tanzrhythmen gespeisten Teil auf eine Weise, bei der die Solistin selbst aus Schwierigkeiten noch klangliche Feinheiten und gewitzte Details hervorzog, die sonst beiläufig bleiben.“
Hartmut Schütz: „Kennt man doch!? Julia Fischer und die Dresdner Philharmonie im Kulturpalast“, Dresdner Neueste Nachrichten, 14.05.2018

„On Wednesday, for the orchestra’s [Bayerisches Staatsorchester] first program at Carnegie, Mr. Petrenko led a stirring account of Brahms’s Concerto for Violin and Cello, with the brilliant violinist Julia Fischer and the commanding cellist Daniel Müller-Schott as soloists.“
Anthony Tommasini: „Review: An Ecstatic ‘Rosenkavalier’ Introduces a Conductor to Carnegie”, The New York Times, 30.03.2018

„Es war ein erregtes und erregendes Miteinander, das die Geigerin Julia Fischer und der Cellist Daniel Müller-Schott aufführten, einen Pas de deux der besonderen Art: Schritte auf den Kollegen zu oder ein Neigen des Cellisten zur Partnerin hin beim Frage-und-Antwort-Spiel, Blicke tauschend, mal sich gegenseitig herausfordernd, dann wieder lächelndes Einverständnis beider, aber auch als stolze Solisten für sich agierend. […] Es geschieht selten, dass man dieses Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102 von Brahms, so enthusiastisch ausformuliert erleben kann. […] bei Fischer/ Müller-Schott, deren Auswendigspielen zeigte, wie vertraut sie mit sich und der Partitur sind, und ihrem Dirigenten Kirill Petrenko erschien dieses Stück als das in allen Belangen raffinierte, ausgepichte Werk eines souveränen Meisters, das es ist.
Harald Eggebrecht, „Gewonnene Schlachten“, SZ, 21.03.2018

„So verwandelten sie Brahms‘ zweite Violinsonate in A-Dur in ein exquisites Stück Kammermusik von intimer Textur. […] Immer wieder nehmen Fischer und Avdeeva die Phrasen ins Piano zurück, legen auf diese Weise den strukturellen Bau frei, ohne dass der große Fluss verloren ginge. Auch der Impressionismus der nachfolgenden „Mythen“ op. 30 von Karol Szymanowski [..] gerät zum durchdachten Abschattieren von vielfältigen Farbvaleurs. Und dennoch entsteht dabei keine kühle Analyse, sondern werden die antiken Mythen unmittelbar bildhaft, die Szymanowski seinen „Drei Gedichten“ im Jahr 1915eingeschrieben hat. Von der Geige forderte er dafür eine ganze Reihe ungewöhnlicher Spieltechniken. Julia Fischer integriert sie mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit in ihren gewohnt brillanten Klang“
Michael Stallknecht: „Millimetergenau durchleuchtet“, SZ, 08.03.2018

„Am Ende tobte der Saal wie bei einem Rockkonzert. Denn Julia Fischer und ihre Musikerkollegen spielten im Münchner Prinzregententheater Pjotr Tschaikowskys „Souvenir de Florence“ mit draufgängerischem Impetus. Hinreißend die instrumentale Klasse dieser Musiker, die Spontaneität der gegenseitigen Inspiration im Anfeuern wie im Übernehmen, der solistische Glanz jedes Einzelnen und die Dialoglust aller miteinander. […] Und Julia Fischer ist auch eine formidable Pianistin. Deshalb spielte sie zu Beginn des Abends mit klarem und klangvollem Anschlag den Klavierpart in Antonin Dvoraks Klavierquintett op. 81, einem der Maßstäbe setzenden Werke dieses Genre.“
Harald Eggebrecht, „Wespen und Hummeln“, SZ, 02.06.2017

„And serenity was the word that sprang to mind while one listened to Julia Fischer’s meditative, raptly beautiful and deeply felt account of the Beethoven Violin Concerto…

One heard that in the unfolding climb in octaves at the violinist’s entry, a passage other soloists treat assertively but Fischer played so gently that her voice rose almost imperceptibly from the orchestra. Her tone was pure and fine-spun throughout, blessed with seemingly infinite shadings. Her bow arm and accuracy of intonation remain a marvel.

Yet there was no lack of command, even in her searching and spacious treatment of the central larghetto where careful observance of Beethoven’s many dolce (sweet) markings surrounded the singing line with a rapt spiritual aura.“
John von Rhein, „Julia Fischer, Riccardo Muti present serene Beethoven in time of national mourning“, Chicago Tribune, 17.06.2016