Vertretung für Tschechien und Slowakei: Art Productions München
„Mr. Pogorelich is clearly one of the more compelling performers before the public today.“
(New York Times)
Die Klavierlegende Ivo Pogorelich hat die klassische Musikszene unserer Zeit geprägt. Sein einmaliges musikalische Talent und seine innovative Art machen ihn zu den originellsten musikalischen Denkern der Gegenwart. Sein Forschergeist, wegen seiner Scharfsinnigkeit bei der Entdeckung neuer Ausdruckformen in der Musik geschätzt, zeichnet sich durch eine Klavierspielkunst höchster ästhetischer Werte, einmaliger Virtuosität und technische Meisterschaft aus. Seine suggestiven Interpretationen, geformt durch geschliffenen musikalischen Geschmack, haben wie kaum andere in unserer Zeit die Horizonte, Interpretationen und das Verständnis für die Klavierliteratur erweitert und neue Standards bei Klavierinterpretationen geschaffen. Durch seine kompromisslosen künstlerischen Kriterien und der hingebungsvollen Suche nach dem idealen musikalischen Ausdruck hat Pogorelich in mehr als vier Jahrzehnten seines Wirkens Authentisches geschaffen, das vom Publikum wie auch von der Kritik geschätzt wird, während seine weltweiten Auftritte Kultstatus haben und mit riesigem Interesse erwartet werden.
Geboren in Belgrad im Jahre 1958 als Sohn eines Musikers, erhielt Ivo Pogorelich mit sieben Jahren seinen ersten Klavierunterricht und bereits mit zehn Jahren hatte er sein erstes Konzertdebut als Solist mit Orchester. Nach den ersten Jahren seiner musikalischen Entwicklung in Belgrad setzt er 1970 sein musikalisches Studium an der Zentralen Musikschule in Moskau und sodann am P.I. Tschaikowsky-Konservatorium fort und war zwischen 1975 und 1980 Student am Moskauer Konservatorium. Zu einer radikalen Änderung in seiner künstlerischen Entwicklung kommt es dank der Begegnung mit der außerordentlichen grusischen Pianistin und Pädagogin Aliza Kezeradze, mit der er eine intensive und fruchtbare professionelle Zusammenarbeit beginnt. Sie führt ihn in die Grundlagen der westlichen Tradition der russischen Klavierschule ein, die Aleksandar Ziloti, Liszts letzter Schüler, Ende des XIX. Jahrhunderts begründete und welche die Pianisten Nina Pleschtschejeva und Alisa Kezeradze im XX. Jahrhundert weiterführten. Pogorelich definiert seine Technik neu und wendet Wissen an, das die Frucht der Erfahrung mehrerer Generationen herausragender Pianisten ist. Die Exklusivität des erworbenen Wissens, das aus Generationen vor ihm hervorgegangen ist, der Siebten von Beethoven und der Fünften von Liszt lässt, Pogorelich über sich selbst hinauswachsen und sichert ihm einen ganz speziellen Platz im historischen Gestirn der weltbesten Pianisten.
Erste Erfolge verzeichnet Ivo Pogorelich bereits Mitte der siebziger Jahre, als er 1975 den staatlichen Wettbewerb in Zagreb gewann. Darauf folgt auch sein erstes LP-Album, herausgegeben von Jugoton , mit Interpretationen von Werken von Debussy, Prokofjew und Keleman. 1978 unternimmt Pogorelich eine ausgeprägte Konzerttätigkeit, als er als Solist mit dem Dubrovniker Festival-Orchester auf eine große zweimonatige Tournee durch die USA geht. Nur einige Monate später gelingt ihm auch der erste international anerkannte Sieg beim Alessandro-Casagrande-Wettbewerb in Terni (Italien). Dieser ermöglichte ihm im Laufe des Jahres 1978 auch eine Reihe von Auftritten in italienischen Musikzentren wie Neapel, Mailand, beim “Spoleto”-Festival und anderen.
Zwei Jahre später zog er als Preisträger des angesehenen 14. internationalen Klavierwettbewerbs in Montreal die Aufmerksamkeit der Musikwelt noch stärker auf sich, als er im Finale das Dritte Klavierkonzert von Sergej Prokofjew spektakulär aufführte. Im gleichen Jahr nimmt Pogorelich am 10. internationalen Frederik Chopin- Klavierwettbewerb teil, wo er jedoch aus nie vollständig geklärten Gründen vor der Schlussrunde ausscheidet.
Diese kontroverse und unbegründete Entscheidung führte bei einem Teil der Jury zu Unmut, und die als Zeichen des Protests den Wettbewerb verließ, was die Pianistin Martha Argerich mit der Behauptung begründete: „Er ist ein Genie!“ Dieser Vorfall hat sich wie kein anderer in der Geschichte von Klavierwettbewerben weltweit verbreitet und er verhalf Ivo Pogorelich zu größerer Bekanntheit als es der Gewinn des begehrten Preises jemals vermocht hätte.
Auf einer Welle von riesigem Interesse, die er auf dem Chopin-Wettbewerb durch seine nicht standardmäßigen Interpretationen, verblüffender Technik und innovativer Art der Interpretation verursacht, wird Pogorelich als Pianist mit außergewöhnlichen Kapazitäten und vor allem zeitgenössischem Geist unverkennbar und er beginnt auf Einladung zahlreicher angesehener Konzertsäle eine intensive Konzerttätigkeit in ganz Europa, Nordamerika, Australien und Japan. Auf sein triumphales Debüt an der New Yorker Carnegie Hall im Jahre 1981 schließen sich sensationelle Solo- Auftritte in den bedeutendsten Konzertsälen sowie Einladungen von Ausnahme-Orchestern wie den Berliner und Wiener Philharmonikern, den Symphonieorchestern von London, Boston, Chicago, des New York- und Los Angeles Philharmonic Orchestra und den Orchestern der Tonhalle und Konzertgebou und vielen anderen an.
Parallel zu seiner Konzerttätigkeit widmet sich Pogorelich auch Studio-Aufnahmen. Das Debut-LP-Album “Chopin-Recital”, das die Deutsche Grammophon 1981 herausbringt, wird bald nach Erscheinen zum Bestseller und bereits im darauffolgenden Jahr beginnt Pogorelich als exklusiver Künstler dieses Plattenlevels eine kontinuierliche Aufnahmetätigkeit. Die reiche Diskografie von Ivo Pogorelich, die bis heute 14 Alben und 3 Videos mit Interpretationen von Werken unterschiedlicher Stilrichtungen von der Musik barocker Meister bis zu Komponisten des XX. Jahrhunderts umfasst, ist nach ihrer Konsistenz des interpretativen Konzepts jedes einzelnen Albums einmalig. Diese außerordentlichen Editionen haben anthologischen Wert und Kult-Status in der Diskografie klassischer Musik und bis heute eine enorme Hörerschaft weltweit und über mehrere Jahre , ja selbst Jahrzehnte nach der Erstveröffentlichung, sind immer wieder Neuauflagen im Angebotskatalog des Herausgebers zu finden.
Die Deutsche Grammophon hat 2006 eine Doppel-Kompaktdisk seiner Interpretationen unter dem Titel “The genius of Pogorelich” als Hommage an den Kult-Status des Künstlers herausgebracht. 2015 hat sie auch eine große Komplett-Ausgabe mit Sammelalben veröffentlicht, die mit Ivo Pogorelich zwischen 1981 und 1998 entstanden sind. Als integraler Einblick in den außerordentlichen diskografischen Opus des Pianisten erhielt die Ausgabe schon kurz nach der Veröffentlichung die hohe französische Auszeichnung Diapason D’Or.
2016 hat Maestro Pogorelich in Zusammenarbeit mit der Streaming-Plattform Idagio neue Aufnahmen mit Werken von Ludwig van Beethoven gemacht und so wurde er der erste klassische Musiker, der sich dieser neuen Form technologisch hochwertiger Produktion und Distribution von Musikaufzeichnungen zuwandte.
Außer der reichen und vielfältigen professionellen Tätigkeit, die auf Podien in aller Welt schon mehr als vierzig Jahre andauert, wird die Arbeit Ivo Pogorelichs auch von einem bemerkenswerten gesellschaftlichen Engagement im Bereich humanitärer Arbeit und der Förderung junger Künstler begleitet. Eben mit dem Ziel, junge Musiker zu unterstützen, hat Pogorelich 1986 in Zagreb den Fond für junge Künstler gegründet, dessen Ziel die Finanzierung deren professioneller Ausbildung im Ausland war. Im Jahr 1989 hat er in Bad Verishofen in Deutschland auch das internationale Musikfestival “Ivo Pogorelich” ins Leben gerufen, das im Laufe seines neunjährigen Bestehens zahlreiche junger Musiker, Ensembles und Orchester auf internationalen Bühnen förderte.
Für sein vielseitiges Engagement bei der Promotion höchster Kultur-, Kunst- und- Bildungswerte im breitesten internationalen Kontext wurde Pogorelich m Jahre 1987 von der UNESCO zum „Ambassadeur de la bonne volonté“ ernannt – eine Auszeichnung, die vor ihm keinem klassischen Musiker zu Teil wurde. 1993 initiiert er als Beitrag zur weiteren Anhebung der professionellen Kriterien und des Wertesystems im Bereich von Pianistenkunst einen internationalen Klavierwettbewerb in Pasadena, USA.
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Diesem einmaligen Wettbewerb in vier Stufen für Teilnehmer ohne Altersbegrenzung und mit einem bisher unerreichten Preisgeld von 100.000 US Dollar lag die Idee zu Grunde, die Preisträger auf deren Weg zur vollen professionellen Entwicklung als Konzertmusikern auf höchstem Niveau zu unterstützen.
Im Sinne der Kontinuität der Ideen der Veranstaltungen in Bad Verishofen und in Pasadena wurde 2016 in der New Yorker Carnegie Hall der “Internationale Manhatten Musikwettbewerb” gegründet, der in Erinnerung an die bahnbrechenden Bemühungen des großen Pianisten Ivo Pogorelich zu seinem Ehrenpräsidenten machte, mit einem Hauptpreis, der dessen Namen trägt.
Maestro Pogorelich pflegt den Geist europäischer Kulturtradition, der er mit seinem pianistischen Hintergrund und künstlerischen Beiträgen angehört und so bringt er auf den Bühnen Europas, von Nord- und Südamerika und des Fernen Ostens Hauptwerke solistischer und konzertanter Klavierliteratur zur Aufführung. Im Mittelpunkt seines beeindruckenden Repertoires, das er ständig durch neue Werke ergänzt, stehen in den letzten Jahren besonders umfangreiche Klavierzyklen von Schumann, Brahms, Debussy, Ravel, Rachmaninoff und Strawinsky, aber auch Konzerte von Chopin, Schumann und Rachmaninoff, deren Interpretationen die Kritik und das Publikum mit hohem Interesse und begeisterten Reaktionen verfolgen.
In der Saison 2018/2019, in der Maestro Pogorelich seinen 60. Geburtstag und gleichzeitig 40 Jahre Karriere begeht, hat das staatliche japanische Fernsehen NHK einen Dokumentarfilm in Spielfilmlänge produziert, der dem Kultpianisten gewidmet ist und an historischen Orten in der Stadt Nara gedreht wurde, die in diesem Jahr 20 Jahre seit der Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO begeht.
Die Konzerttätigkeit von Ivo Pogorelich umfasst in der laufenden Saison Auftritte im Rahmen seiner Solo- Tournee durch den Fernen Osten (China, Taiwan und Japan), Frankreich und Spanien und auch zahlreiche andere Konzerte und Projekte auf europäischen Bühnen, wo Pogorelich ein Jubiläumsprogramm mit Werken und Mozart, Schumann und Liszt spielt.